Content-Planung in der Corona-Krise: Was soll ich denn jetzt posten?

Die Corona-Krise stellt bei vielen Selbstständigen gerade alles auf den Kopf. Einige müssen ganz um ihr Business bangen, andere sind zumindest sehr verunsichert, wie es weitergeht. Muss ich jetzt auch was zum Coronavirus sagen? Oder sage ich besser gar nichts? Und was soll ich jetzt überhaupt auf meinem Blog und bei Instagram posten? Kann ich einfach meinen fachlichen Content weiter veröffentlichen?

Gut möglich, dass dir diese oder ähnliche Fragen aktuell im Kopf herumschwirren. Wir sind alle in einer unbekannten Situation und müssen uns in kurzer Zeit anpassen. In diesem Blogartikel bekommst du deshalb 7 Tipps, wie du mit der Content-Planung in der Corona-Krise am besten weitermachst.

Content-Planung in der Corona-Krise: Was soll ich denn jetzt posten?

Warum du gerade jetzt weiter Content planen und posten solltest

Content-Marketing ist nichts, was man nur macht, wenn alles gut läuft. Gerade in Krisenzeiten ist Marketing extrem wichtig, damit du Kund*innen behältst und neue gewinnst. Es ist ein großer Fehler, wenn Firmen ihre Marketingbudgets als Erstes kürzen. Weil es sehr kurzfristig gedacht ist. Wie sollen deine zukünftigen Kund*innen auf dich aufmerksam werden, wenn du online abtauchst? Wenn du aufhörst, Content-Marketing zu betreiben, schneidest du dir den Kundenstrom von morgen ab.

Es wird ein Leben während und nach der Krise geben. Wie in jeder Veränderungsphase werden die Menschen aus der Schockstarre kommen, die Situation akzeptieren und ihr Verhalten der neuen Situation anpassen. Es ist also nicht sinnvoll, jetzt in deinem Business auf die Pausetaste zu drücken.

Denn das Leben deiner Wunschkund*innen geht weiter, unter anderen Bedingungen. Nach dem ersten Schock werden sie auch wieder aus den gleichen Gründen wie vor der Krise dein Angebot buchen (wenn nach den aktuellen Gesetzen möglich).

Kaufforscher vermuten, dass sich unser Kaufverhalten nachhaltig, im Sinne von langfristig, verändern wird. Wir werden noch mehr online einkaufen als vorher. Das heißt, jedes lokale Geschäft wird zukünftig eine Art von Online-Angebot brauchen. Alles, was du jetzt tust und an neuen Lösungen kreierst, ist langfristig sinnvoll.

Das richtige Content-Marketing-Mindset in Krisenzeiten

Wenn es dir vorher schon schwergefallen ist, zu verkaufen und angemessene Preise für deine Angebote zu verlangen, dann wird dieses Thema jetzt wahrscheinlich wieder bei dir auftauchen. Vielleicht fragst du dich: Kann ich jetzt ein Angebot herausbringen? Muss es günstiger sein als sonst? Oder sogar kostenlos?

Wenn du solche Gedanken hast oder irgendeinen Druck verspürst, etwas tun zu müssen: Schau nach innen, was du noch an Blockaden bearbeiten darfst. Vielleicht willst du es generell allen ein bisschen zu sehr recht machen. Das war dann schon vor der Krise so. Nutze die Chance, diese alten Blockaden zu bearbeiten. Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten so viel über uns selbst lernen wie nie zuvor.

Und ja, natürlich darfst du jetzt Angebote herausbringen. Wenn sie jetzt besonders nützlich sind, dann musst du es sogar. Alles andere wäre unterlassene Hilfeleistung. Und du musst dich überhaupt nicht schlecht dabei fühlen. Hier gilt wie im Flugzeug: Zuerst dir (und deinem Business) die Sauerstoffmaske aufsetzen und dann anderen helfen. Es nützt keinem was, wenn du in ein paar Wochen in Schwierigkeiten kommst, weil du alles für kleines Geld anbietest.

Mach dir eines klar: Du nervst nicht mit deinem Content. Im Gegenteil: Es ist sehr nett von dir, dass du gerade jetzt weiter deinen nützlichen Content mit der Welt teilst und so für Gedankenanstöße sorgst. Und deinen Follower*innen und potenziellen Kund*innen Tipps für ihre aktuellen Herausforderungen gibst.

7 Tipps für die Content-Planung in der Corona-Krise

1. Plane weiterhin deinen Content voraus

Ja, in diesen Zeiten ändert sich sehr viel und wir müssen flexibel bleiben. Aber da du nicht Coronavirus-Expert*in werden willst oder die Tagesschau bist, musst du nicht tagesaktuell auf deinen Kanälen posten. Pläne sind veränderbar, schaffen aber Struktur und Klarheit – etwas, was wir in unsicheren Zeiten umso mehr brauchen. Routinen entlasten, weil wir nicht ständig Entscheidungen treffen müssen. So ist es auch bei deinem Content-Plan. Du musst dich dann nicht jeden Tag fragen, was du posten sollst. Diesen Druck nimmst du weg und schaffst mehr Raum für kreative Ideen (die jetzt umso mehr gefragt sind). Es gibt also auch in diesen Zeiten keinen Grund, warum du den Content für deine verschiedenen Kanäle nicht vorausplanen solltest. ⁣⁠

2. Plane kurzfristigen SOS-Content/Fast-Action-Content

SOS-Content oder Fast-Action-Content bedeutet nicht, dass du irgendwas überstürzt und jetzt sofort posten sollst. Es geht eher um Hilfestellungen und Ideen für deine Follower*innen, die sie sjetzt umsetzen können. Stell dir die Frage: „Was empfehle ich meinen Kund*innen, was sie in ihrer aktuellen Situation tun können?“ Du kennst deine Kund*innen und ihre Situation. Entwickle Ideen und Tipps für sie.

Wenn du Expert*in für Webinare bist, dann kannst du Tipps geben, wie Offline-Expert*innen (Trainer*innen, Coaches und Berater*innen) ihre Seminare und Workshops schnell online bringen.

Bist du Yoga-Lehrer*in, dann zeige kurze Übungen fürs Homeoffice und poste Tipps, wie deine Follower*innen Ruhe und Erdung in dieser turbulenten Zeit finden.

Als Ärztin, TCM- oder Ayurveda-Expertin kannst du Tipps zur Stärkung des Immunsystems oder der gesunden Ernährung in Quarantäne geben.

Bist du Therapeutin, dann sind jetzt Tipps zum Umgang mit Angst und Panik besonders wertvoll.

Damit würdigst du die Situation deiner Follower*innen, bist hilfreich und bleibst trotzdem bei deinem Experten-Thema. ⁣⁠Letzteres ist wichtig, damit du nicht beliebig wirst.⁠ ⁣Wenn du allgemeine Tipps für viele postest, gehst du in der Masse an Content unter. Poste lieber spezielle Tipps für wenige, nämlich deine Wunschkund*innen. ⁣

Statt zum Beispiel den 50. Post mit allgemeinen Homeoffice-Tipps zu veröffentlichen, schau genauer hin: Wie ist die spezielle Situation deiner Wunschkundin? Hat sie ihr eigenes Business oder ist sie angestellt? Welche Art von Tätigkeit betrifft ihr Kernbusiness? Nach innen gerichtete Aufgaben wie das Schreiben erfordern andere Bedingungen als nach außen gerichtete Tätigkeiten wie die Interaktion mit anderen. Entwickle spezielle Tipps und Ideen dafür. Dann stichst du mit deinem Content aus der Masse hervor. ⁣⁣

3. Überlege dir eine Kernbotschaft zu deinem Experten-Thema

Das sollte etwas sein, was du sonst auch sagst und jetzt in dieser Zeit besonders wichtig ist. Diese Botschaft dient dir als Leitmotiv in den nächsten Wochen und hilft dir bei Entscheidungen.

Meine Kernbotschaft ist beispielsweise: Höre jetzt auf keinen Fall auf, Content-Marketing zu betreiben. Jetzt ist die Zeit für kreative Lösungen, um Ängste zu überwinden, rauszugehen und zu machen. Raus aus der Schockstarre, rein in die Aktion.

Meine zweite Botschaft ist: Fokussiere dich auf dein Business und mach dir nicht zu viele Gedanken darüber, was andere eventuell von dir erwarten oder deine Konkurrent*innen alles Tolles tun. Sich mit anderen zu vergleichen und zu bewerten, was andere tun, bringt dich auch in „guten Zeiten“ nicht weiter. Konzentriere dich lieber auf deine Stärken und deine*n Wunschkund*in. Fokus und Struktur sind jetzt besonders wichtig.

Diese Botschaften werden in den nächsten Wochen in meinem Content immer mal wieder durchscheinen, weil sie meinen Follower*innen Orientierung in einer turbulenten Zeit geben.

Video Content-Planung in der Corona-Krise: Was soll ich denn jetzt posten?

4. Bleib bei deinem Experten-Thema

Sei hilfreich in dem Bereich, in dem du dich gut auskennst. Wir wollen alle nicht als Corona-Expert*innen wahrgenommen werden, sondern überlassen das lieber den Wissenschaftler*innen, sich dazu zu äußern. Es geht darum, verantwortungsvoll mit deiner Reichweite und Sichtbarkeit umzugehen.

Du kannst und solltest dich trotzdem als Mensch mit deinen möglichen Ängsten zeigen und wie du damit umgehst. Aber ob du jetzt die Bundesregierung doof findest oder an Verschwörungstheorien glaubst, hilft deinen potenziellen Kund*innen in ihrer Situation nicht weiter. Und tut deiner Marke nichts Gutes. „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ – in diesem Fall bei deinem Experten-Thema.

Passe deinen Content der Situation an, wie du es bei saisonalem Content zu Weihnachten oder im Sommerloch auch machst. Poste aber keine allgemeinen Coronavirus-Tipps, sondern hilf mit deiner Expertise (siehe SOS-/Fast-Action-Content).

5. Überlege, welche Kanäle und Formate du für was nutzt

Du kannst in deinen Instagram- oder Facebook-Stories einen Blick in deinen Alltag im Homeoffice geben und zeigen, wie es dir in der Corona-Krise geht. Dafür sind die Stories prima geeignet. Deine Follower*innen sehen, dass hinter dem Business ein Mensch steckt. Jetzt gerade ist es besonders schön, wenn du Gesicht zeigst. So bleiben wir alle miteinander verbunden.

Nutze aber deinen Blog oder Podcast weiter für deinen „angepassten“ Experten-Content. Teile diesen Content auch in deinem Insta- und Facebook-Feed. Wenn du kein*e Influencer*in oder Blogger*in bist, musst du jetzt nicht anfangen, hier deinen Alltag mit Corona zu beschreiben.

Nutze Live-Streams bei Instagram und Facebook, um mit deinen Follower*innen direkt in Kontakt zu kommen. Community-Feeling tut gerade besonders gut. Jetzt ist die Zeit, um deine Ängste zu überwinden und einfach mal zu machen.

6. Teile auch nützlichen Content von anderen

Sei DIE Anlaufstelle, die Ansprechpartner*in für die Probleme und Bedürfnisse deiner Community. Dazu gehört, auch anderen, für deine Wunschkundin relevanten Content zu teilen. Damit unterstützt du nicht nur deine Follower*innen und E-Mail-Abonnent*innen, sondern auch andere Selbstständige – ob Online-Unternehmer*innen oder lokales Geschäft.

7. Behalte deine mittel- und langfristigen Ziele im Blick

Du hattest eigentlich vor, bald ein neues Angebot auf den Markt zu bringen? Dann musst du auch ein paar Wochen vorher mit thematischem Content beginnen – es sei denn, es ist ein Angebot, das jetzt ganz dringend gebraucht wird (wie Starthilfen für digitales Arbeiten etc.). Überlege jetzt schon, wie du nach der „akuten Krisenphase“ weitermachen willst und plane deinen Content wie Freebies, Blogbeiträge und Social-Media-Posts, ausgerichtet auf dein nächstes Ziel.

Meine Empfehlung für dich: Hör nicht auf, Content zu planen und zu veröffentlichen. Überlege dir, was du in den nächsten zwei Wochen als SOS-/Fast-Action-Content posten kannst: Was sind jetzt die dringendsten Probleme und Bedürfnisse deiner potenziellen Kund*innen? Diese greifst du in deinem Content auf. Schau auch schon, wie du danach strategisch weitermachst, um den Verkauf von Produkten und Angeboten mit deinem Content vorzubereiten.

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